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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Nach Schätzungen sind rund 80 % aller bis 1930 produzierten Stummfilme unwiederbringlich verloren. Das Zelluloid ist mit der Zeit zerfallen, es kam zu Transportschäden oder Filmstudios haben schlicht ihre Lager geräumt. Filmarchive gab es zu dieser Zeit noch nicht. Ein immenser, kultureller Verlust.
Etwas ähnliches droht aktuell auch einem Stück Internet-Kultur. Bereits 2017 hat die Firma Adobe angekündigt, ihre Multimedia-Software Flash zum Ende des Jahres 2020 einzustellen. Seit 1996 ist Flash die Grundlage unzähliger Animationen und Games im Netz. Zwar haben neue Standards wie HTML5 die Software weitgehend ersetzt, es existieren jedoch nach wie vor Tausende Artefakte im Internet, die mit dem Ende von Flash und dem zugehörigen Player unspielbar werden würden.
Jetzt könnte man sagen, na gut, so ein paar billigen Animationen und Games trauert jetzt wirklich niemand hinterher. Aber tatsächlich ist Flash ebenso die Basis vieler einflussreicher Kunstprojekte, historisch relevanter Prototypen und kultureller Durchbrüche. Die in diversen Ausstellungen vertretenen Protest-Games des Künstler Paolo Pedercini nutzen Flash – zum Beispiel sein McDonald's Videogame. Die Trans-Game-Designerin Anna Anthropy nutzt Flash für ihr autobiografisches Spiel dys4ia, das man unter anderem im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) finden kann. Gonzalo Frascas September 12 zählt zu den frühsten und einflussreichsten Beispielen eines News Games – und nutzt Flash.
Zum Glück gibt es Rettung. Wie der Blog Kotaku berichtet, steht mit der kostenlosen Software Flashpoint ein umfassendes und wachsendes Flash-Archiv zur Verfügung. Bereits mehr als 38.000 Flash-Artefakte (290 Gigabyte an Daten) lassen sich mit dem Projekt herunterladen und abspielen. Tendenz steigend. Nicht nur für Historiker eine Goldgrube!
Quelle: Zack Zwiezen Bild: BlueMaxima/Flashp... EN kotaku.com
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