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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Manchmal fehlt es an positiven Nachrichten. Da kommen Statistiken, die – trotz aller Probleme im Detail – einen grundsätzlichen, weltweiten Positivtrend bei so wichtigen Themen wie Armut, Kindersterblichkeit oder Bildung aufzeigen, gerade recht. Wie alle Statistiken sind sie aber mit Vorsicht zu genießen und es schadet nicht, sie näher zu beleuchten. Ausgehend von einem optimistischen Tweet von Bill Gates, fand eine solche kritische Debatte gerade erst statt. In einem ausführlichen Twitter-Thread hat der Journalist Oliver Weber den nachfolgenden Schlagabtausch zwischen dem Psychologen Steven Pinker und dem Anthropologen Jason Hickel mit vielen Quellen nachgezeichnet. Dass Armut weltweit abnehmen würde, gäbe die Datengrundlage schlicht nicht her, schreibt Hickel im Guardian. Pinker antwortet per Email und nennt Hickel einen »marxistischen Ideologen«. Hickel untermauert seine Argumentation (Hauptargumente laut Weber: »BIP-Messung statt Armut, Armutsgrenze zu gering, Kolonialisierung unterschätzt, Globaler Süden nicht gemessen.«) auf seinem Blog. Es schalten sich noch Vox und die Statistik-Urheber Our World in Data sowie einige weitere Experten in die Debatte ein. In einem Artikel für die FAZ fasst Oliver Weber den Verlauf ebenfalls noch einmal zusammen und formuliert eine grundsätzlichere Kritik am Umgang mit empirischen Statistiken:
Indem Pinker so auf empirische Beobachtungen zurückgreift, dass sie sich in sein Bild liberaler Modernisierung fügen, zeigt er, dass auch Daten und Grafiken „gemacht“ und insofern der Theoriebildung nicht enthoben sind. „Unsere Welt in Daten“, wie die Website heißt, auf die Pinker zum Beleg seiner Thesen oft zurückgreift, ist eben deutlich interpretationsbedürftiger, als jede empiristische Theorie zur Geltung bringen könnte. Wissenschaft schließt immer auch Selbstkritik ein – diese einfache Erkenntnis stünde gerade jenen gut zu Gesicht, die sich öffentlich so vehement auf die Tradition der Aufklärung berufen.
Quelle: Oliver Weber Bild: Our World in Data twitter.com
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