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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Miguel Henrichs ist 23 Jahre alt, lebt in Berlin-Neukölln und bezieht Arbeitslosengeld 2 (umgangssprachlich meist als Hartz IV bezeichnet). Schon als er noch bei seiner Mutter lebte, ist er von staatlichen Transferleistungen abhängig. Um Hilfe bitten fällt ihm schwer, er ist wenig belastbar und bürokratische Prozesse überfordern ihn schnell. Nicht untypisch für eine Biografie, die von relativer Armut geprägt ist. Das erste Mal stellt das Jobcenter die Geldzahlungen ein als Miguel gerade 18 Jahre alt und erst kürzlich von Zuhause ausgezogen ist. Es ist seine Schuld, er hat einen Nachweis über Schüler-BAföG nicht eingereicht. Mitten in der Prüfungsphase seines Abiturs, weiß Miguel nicht mehr, wie er sein Essen bezahlen soll. Beim Abi fällt er durch. In den nächsten Jahren folgen weitere Versäumnisse, psychische Probleme und undurchdachte Einfälle. Und es folgen Sanktionen vom Jobcenter, die ihn eigentlich zur Arbeit motivieren sollen, aber nur weiter in die Resignation und schließlich auch an den Rand zur Obdachlosigkeit führen.
Der Fall von Miguel Henrichs, den Timo Stukenberg für Correctiv dokumentiert, steht exemplarisch für etwa sieben Prozent der ALG2-Empfänger unter 25 Jahren. Wenn einer Sanktion, also der Verminderung des Regelbedarfs unter das soziokulturelle Existenzminimum, eine Arbeitsaufnahme folgt, wird von einem Erfolg gesprochen. Was aber mit jenen sieben Prozent passiert, die nach einer Sanktion den Kontakt abbrechen und aus der Statistik verschwinden, ist wenig bekannt. Manche finden legale oder illegale Finanzierungsalternativen, andere landen auf der Straße. Nicht nur deswegen stehen die Sanktionierungen der Jobcenter in der Kritik. Eine weitere Correctiv-Recherche hat ergeben, dass Sanktionen mit kaum zu rechtfertigender Willkür erteilt werden. Zielgerichtete Bestrafung mag in manchen Fällen sinnvoll sein, gerade aber bei jungen Menschen wie Miguel mit bereits prekärer Biografie ist sie existenzbedrohend und verfestigt relative Armut dauerhaft.
Quelle: Timo Stukenberg Bild: Hannes Jung correctiv.org
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Im piqd-Podcast-Magazin habe ich mit dem Autoren Timo Stukenberg über diesen Text gesprochen: https://detektor.fm/ge...